Virtuelle Systematik Schlagwörter Verfasser Körperschaften
Allgemeinbibliothek Home Impressum, Datenschutz

 

Geschichtswissenschaft   > Europa > Deutschland > Mittelalter, Frühe Neuzeit > Mittelalter
Mittelalter  

- Mittelalter / Deutschland / Geschichte -

Archivversion
Erinnerungsfeste in der spätmittelalterlichen Stadt : Beitrag zur Tagung La mémoire urbaine au Moyen -ge: Memoria, communitas, civitas Paris 31.3.-1.4.2000
Klaus Graf. - Winningen, 2001
51 Anm.
Langzeitarchiviert: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930

Typen von Gedenktagen: Konfliktgedenken (Schlachten, Belagerungen, Mordnächte, Bürgeraufstände); Katastrophengedenken (Pestzüge, Erdbeben, Überschwemmungen); Stiftergedenken. Am verbreitetsten war das Konklikt-, insbes. das Schlachtengedenken, wenig das Gedenken an Bürgeraufstände. Der Ablauf der Rituale anhand der Beispiele Severinsfest, Speyer, Felixtag, Buchhorn. Ihre Wurzeln haben Schlachtengedenkfeste in liturgischen Memoria und dem kommunalen Votivwesen, einem kollektiven Gelübde meist von jährlichen Messen, Prozessionen, Fasttagen als Dank für die Hilfe Gottes und des Tagesheiligen. Schachtengedenktage hatten eine integrative Funktion, das Ritual war obrigkeitlich inszeniert. 15. Jh. Intensivierung und Historisierung der Gedenktage; Rituale erhalten eine ihnen früher fremde historische Sinngebung, z. B. Umdeutung eines Frühlingsfestes zu einem Erinnerungsfest. Erinnerungsfeste sollten Dauer und Stabilität schaffen, indem sie unvergängliche Werte in Gestalt historischer Exempla vor Augen führten. Auch verlieh der historische Sinn den Festen gleichsam einen Bestandsschutz; traditionelle Rituale galt es pietätvoll zu erhalten. (VAB) [Ersteintrag in der VAB: 14.12.2003] [VAB-Eintrag aktual.: 03.01.2015]

Archivversion
Schlachtengedenken im Spätmittelalter : Riten und Medien der Präsentation kollektiver Identität
Klaus Graf. - Stand: 2.12.2001. - Winningen, 2001
12 Anm.
Langzeitarchiviert: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930

Schlachtenjahrtage wie z. B. der sog. Streitfeiertag der Stadt Dorsten sind in zahlreichen ober- und niederdeutschen Städten nachweisbar. Sie sind im Ursprung nicht Ereigniserinnerung: ihre Ritualisierung leitet sich aus der Praxis der liturgischen Memoria für die Gefallenen ab. Sie entwarfen die Stadt als "Sakralgemeinschaft". Ihnen kam identitätsstiftende Funktion zu, die Obrigkeit setzte sie als Ansporn zu innerstädtischer Solidarität und Heldentum, als Warnung vor bürgerlicher Uneinigkeit und Verrat einerseits sowie vor fürstlichem Hegemoniestreben und adliger Anmaßung andererseits ein. Sie waren eingebettet in gegenständliche Erinnerungszeichen wie z. B. Inschriften, Gedächtnistafeln, Ereignisbilder, die erinnerten Ereignisse fanden Niederschlag in literarischen Formen. Berichte über äußere und innere Konflikte (Konfliktgeschichten) spiegeln keinen stringenten Ereignisablauf, sondern bieten Beispiele für das ideale Zusammenleben in der Stadt. Ruhm konnte neben der gruppenübergreifenden Erinnerung auch Gruppen wie Familien oder Zünften gelten. Stete Gefahr des Mißbrauchs des Appells an die Eintracht der Gemeinschaft als Mittel zur Absicherung der Herrschaft der Führungsschicht. (VAB) [Ersteintrag in der VAB: 14.12.2002] [VAB-Eintrag aktual.: 03.01.2015]

Alltagsgeschichte des Mittelalters
Maike Vogt-Lüerssen. - O. O., 2002
Erscheint auch gedr.: Mainz-Kostheim : Probst, 2001. - 273 S. : Ill.

Wissenschaftlich, aber dennoch allgemeinverständlich. Hauptkapitel zu: Sozialstruktur. - Modetrends. - Burgen, Ritter, Turniere. - Essen und Trinken. - Ehe und Scheidung, Sexualität und Liebe. - Das Leben der Bauern auf dem Land. - Die Stadt. - Justiz und Strafwesen. - Erziehungs- und Bildungssystem. - Medizin, Gesundheitswesen. - Leben im Kloster. [Ersteintrag in der VAB: 08.12.2002] [VAB-Eintrag aktual.: 14.01.2012]

 

Homepage: http://www.virtuelleallgemeinbibliothek.de

Oben Ersterstellung: 22.08.1999. Letzte Aktual.: 01.12.2018. © Ingrid Strauch 1999/2018